......Zucker wurde sogar erst in den letzten
200 Jahren allmählich zu einem wichtigen Nahrungsbestandheil und brachte
einen weiteren Qualitätsverlust mit sich......
So wurden die Ernährung mehr und mehr durch
billige Kohlenhydrate geprägt.......
Nahrungsmittel unterscheiden sich stark darin, wie sehr sie den
Blutzuckerspiegel ansteigen
lassen. Dies hängt teilweise von der Menge und Art der enthaltenen
Kohlenhydrate ab, aber auch davon, wie die Zusammensetzung der Nahrung
insgesamt ist.
Produkte, die Zucker und weißes Mehl enthalten, schlagen hier besonders stark zu Buche......
Deutlich geringer ist der Effekt bei
Obst und Gemüse.
Diese enthalten zwar neben Wasser ebenfalls hauptsächlich
Kohlenhydrate, aber eben in anderer Form - nämlich als omplexe,
langkettige Kohlenhydrate, die aus einer Vielzahl von Glukose- und
Fruktosemolekülen bestehen und im Körper erst in ihre Bestandteile
zerlegt werden müssen.
Mehl und geschälter Reis bestehen dagegen aus fast reiner Stärke, die sehr schnell in Glukose zerlegt wird.
Das
Gleiche gilt für gekochte Kartoffeln, die den Blutzuckerspiegel noch
schneller anheben als Haushaltszucker (Saccharose), denn dieser besteht
nur zur Hälfte aus Glukose, die andere Hälfte ist Fruchtzucker
(Fruktose), welcher wie bei Obst und Gmüse erst in einem weiteren
Schritt zur Glukose umgewandelt werden muss.
Der heute oft
beklagte
hohe Blutzuckerspiegel ist also sehr wahrscheinlich eine Folge
der Ernährungsumstellung vor vielen Jahren. Er führt zunächst zu einem
Anstieg des
Insulins, das erforderlich ist, damit der Zucker aus dem
Blut in die Leber- und Muskelzellen aufgenommen werden kann.
Hierdurch
kann der Blutzuckerspiegel wieder stark abfallen, was im Anschluss zu
einem Hungegeühl führt - und wir müssen eine neue Portion Zucker
nachlegen.
Aus:
GANTEN / SPAHL / DEICHMANN:
Die Steinzeit steckt uns in den Knochen. Piper-Verlag 2011 (Kapitel: Allesfresser)
JÖRG
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